Gebannt blicken über 50 Augenpaare auf die Leinwand: Dort fährt eine junge Frau Inlineskates am Neckar, lächelt in die Kamera und erzählt von ihrer Fachschulausbildung zur Medizinischen Dokumentationsassistentin. Das Besondere: Susan Kleinpeter hat das alles mit einer Hörschädigung geschafft. Am SRH Berufsförderungswerk Heidelberg (BFW) hat sie ihr ganz persönliches Happy End gefunden. „Angekommen“ – so der Titel des Films. Durch die Ausbildung hat sie gelernt, sich mit einem Cochlea Implantat in der Welt der Hörenden zu bewegen. Eine solche Erfolgsgeschichte begeistert auch das Publikum der Heidelberger Reha-Tage.
Berufliche Rehabilitation lohnt sich: Davon konnten sich über 50 Reha-Berater vom 18. bis 19. September im BFW Heidelberg direkt überzeugen. Ausprobieren und selbst erfahren standen im Vordergrund.
Metall bearbeiten, gemeinsam puzzeln oder noch mal zum Mathetest: Im RehaAssessment® erfahren Teilnehmer auf unterschiedlichste Weise, welche berufliche Tätigkeit für sie in Frage kommt. Die einzelnen Stationen von der ärztlichen Diagnostik bis zur Erprobung durften die Besucher der Reha-Tage nun einmal selbst durchlaufen und dabei direkt ihre Fragen loswerden.
Und was passiert mit Reha-Teilnehmern nach der Ausbildung? Diese Frage beantworteten Experten aus der Praxis. Jürgen Schwenk, Personalleiter der Softwarefirma S+P Lion, setzt seit mehreren Jahren auf die IT-Absolventen des BFW Heidelberg. In einer Podiumsdiskussion erklärte er den Reha-Beratern, worauf es ihm bei Fachkräften ankommt. „Ich merke direkt im Gespräch, ob jemand sich und seine Fähigkeiten präsentieren kann. Wichtig sind außerdem Ehrgeiz und Lernbereitschaft.“
Zwei Absolventen erzählten dazu humorvoll, wie sie den Übergang in die Praxis meisterten. Stefan Thole begeisterte Personaler Jürgen Schwenk spontan durch sein gutes Englisch. Der war von dem Wirtschaftsinformatiker so angetan, dass er für ihn eine komplett neue Stelle im Vertrieb schuf. So wie Thole die Zuhörer mit seiner lockeren Art immer wieder Lacher entlockte, zweifelte sicher niemand daran, dass er diese Aufgabe mit Bravour meistert. Reiner Tabery verhalf die Ausbildung zum Qualitätsfachmann zu einer neuen Chance: Nach einem Unfall und vielen Rückschlägen konnte er in seiner alten Firma Sinsheimer Glas eine Abteilung für Qualitätssicherung aufbauen. Seitdem hat er sogar weitere BFW-Absolventen an sein Unternehmen vermittelt.
Neben Vorstellungsgesprächen sind Messebesuche eine gute Möglichkeit, Kontakte in die Berufswelt zu knüpfen. Dafür die Chancen von Menschen mit Behinderung zu erhöhen, hat sich Birgit Kwasniok von der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit auf die Fahnen geschrieben. Sie stellte die Messe „Chancen – Teilhabe am Arbeitsleben“ vor.
In den Kaffeepausen und beim gemeinsamen Abendprogramm nutzten viele die Gelegenheit, die gewonnenen Erkenntnisse zu vertiefen und Ideen auszutauschen. So zeigten die Reha-Tage vor allem eins: Der beste Motor für eine gute Integration sind gute Gespräche.
Die Präsentationen können Sie sich hier jeweils als Pdf herunterladen:
- Die Module des RehaAssessment®
- Angebote des individuellen Kompetenztrainings
- Chancen – Teilhabe am Arbeitsleben
- Neue ambulante Angebote der beruflichen Rehabilitation
- Neue ambulante Angebote der beruflichen Rehabilitation - Ergänzung
- Neue Produkte des BFW Heidelberg
- Karriere in 3-D