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Busfahrer als zweite Chance

Viele Menschen wollen länger arbeiten, trotzdem ist für ein Drittel schon ab 55 Schluss, zeigen Studien. Lösungen für den beruflichen Neustart diskutierten Experten aus Wirtschaft und Gesundheit am 29. September in Heilbronn.

Kalendereintrag

Digitalisierung, längere Lebensarbeitszeit: Unternehmen und Arbeitnehmer stehen vor fundamentalen Herausforderungen. Jobs fallen weg, völlig neue entstehen, für die Fachkräfte fehlen. Gleichzeitig ist jeder Dritte ab 55 nicht mehr in Arbeit, so die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Wie es gelingt, Arbeitskräfte und Unternehmen zusammenzubringen, diskutierten Experten aus Wirtschaft und Gesundheit am Freitag (29. September) in Heilbronn.

Zur Veranstaltung eingeladen hatte die SRH Berufliche Rehabilitation. Das Unternehmen unterstützt in <link 516 - internal-link>Heilbronn</link> seit 10 Jahren Menschen beim Wiedereinstieg in Arbeit. „Nach Jahren im Beruf wissen viele nicht, wie sie sich neu orientieren können. Ein Mix aus Berufsberatung und Bewerbertraining bringt sie mit Unternehmen in Kontakt“, sagte Leiter Claudius Hinger.

Zum Jubiläum erzählte Ex-Fußballprofi Joachim „Aki“ Müller, wie er nach einem Schlaganfall als Jugendkoordinator eine neue Perspektive gefunden hat. In Heilbronn hat er sich mit Office-Schulungen weitergebildet, das Coaching gab ihm Selbstvertrauen. Mirko Skeide, Geschäftsführer der <link www.ich-fahr-bei-skei.de _blank external-link-new-window>Fahrschule „Fahrwerkk“</link> in Neckarsulm erklärte, was Fachkräfte mitbringen müssen, um erfolgreich Fuß zu fassen.

So entstehen ungewöhnliche Ideen, wie für Günter Bender (Name geändert). Der 54-Jährige konnte seinen Beruf als Monteur in der Rohrreinigung aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben. Mit Unterstützung der SRH Berufliche Rehabilitation erwirbt er jetzt den Bus-Führerschein. Den Job danach hat er sicher.

„Im Moment herrscht großer Mangel an Berufskraftfahrern. Mit der SRH haben wir schon einige Quereinsteiger zu Bus- und LKW-Fahrern ausgebildet. Alle haben heute einen Job“, sagte Skeide. Die Kosten für diese Programme übernehmen in der Regel die Agentur für Arbeit oder die Deutsche Rentenversicherung (DRV).

„Gemeinsam haben wir schon für einige Menschen neue berufliche Möglichkeiten gefunden. Gerne bringen wir solche Möglichkeiten wie den Busführerschein auf den Weg", ergänzte Katrin Herzog, Reha-Fachberaterin bei der DRV. Psychotherapeut Dr. Matías Valente und Psychologe Sebastian Koch vom Bildungsdienstleister <link www.ldsupport.de _blank external-link-new-window>L&D Support</link> betonten, wie wichtig die hohe Motivation der Teilnehmer sei, um den Neuanfang zu wagen.

„Entwicklungen wie die Digitalisierung verändern die Arbeitswelt, die Art der Unterstützung wird sich mit verändern. Dafür sind Angebote wie in Heilbronn enorm wichtig", sagte Hans-Joachim Eucker, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der <link www.srh.de _blank external-link-new-window>SRH Holding</link>.