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Heidelberger Reha-Tage 2015

Dampfende Töpfe, rauchende Köpfe: Heidelberger Reha-Tage setzten neue Impulse zur beruflichen Teilhabe

Kalendereintrag
Der Geschäftsführer der SRH Beruflichen Rehabilitation begrüßt die Teilnehmer:innen der Heidelberger Reha-Tage 2019

Viele Köche verderben den Brei. Diese Redensart scheint sich gerade in Arbeitsgruppen immer wieder zu bestätigen. Stimmt nicht, bewiesen jetzt die Heidelberger Reha-Tage im SRH Berufsförderungswerk. Durch gute Zusammenarbeit können auch viele Köche ein schmackhaftes Gericht zaubern.
Und das war durchaus wörtlich zu nehmen: Die mehr als 60 Besucher standen am Dienstag (22. September) selbst hinterm Herd. Gemeinsam kredenzten sie in einer Kochschule unter professioneller Anleitung ein leckeres Menü. Zwischen dampfenden Töpfen und brutzelnden Pfannen hatte das Organisationsteam eingeladen, zu netzwerken und sich austauschen.

Nach diesem Abendprogramm rannte Norbert Gödecker-Geenen deshalb offene Türen ein: „Die Angebote der beruflichen Reha müssen vernetzt werden. Wir brauchen Beratung aus einer Hand. Nur so werden wir dem steigenden Reha-Bedarf gerecht!“, forderte der Experte für Strategie und Weiterentwicklung bei der Deutschen Rentenversicherung Nordrhein-Westfalen. Die entsprechenden Praxisbeispiele lieferte sein Vortrag gleich mit.

Im Projekt RehaFuturReal® etwa testeten die Mitarbeiter, wie eine Reha-Beratung durch Kooperation mit anderen Angeboten noch individueller und passgenauer wird. „Das benötigt mehr Ressourcen und mehr Zeit. Aber wir haben überdurchschnittlich viele neue Perspektiven gefunden“, lautete Gödecker-Geenens ermutigendes Fazit.

Eine gute Verzahnung von medizinischer und beruflicher Reha hilft bei schweren psychischen Störungen enorm, zeigte Dr. Gustav Wirtz von der Rehabilitationseinrichtung für psychisch Kranke (RPK) in Karlsbad-Langensteinbach. Dort bereiten sich Betroffene nach ihrer Zeit in der Klinik auf eine berufliche Maßnahme vor.

„Gerade traumatische Belastungsstörungen verlaufen nicht geradlinig. Manchmal verstärken sich die Symptome wieder und wir müssen zwischen medizinischer Behandlung und Arbeitstherapie wechseln. Je besser diese Übergänge gelingen, desto erfolgreicher ist die Arbeit.“ Karlsbad-Langensteinbach sei dafür das beste Beispiel: Der Standort vereint psychiatrische Klinik, RPK und berufliche Bildung. Mit dieser Möglichkeit im Rücken war Dr. Wirtz nach seinem Vortrag ein gefragter Gesprächspartner.

Welche guten Modelle entstehen, wenn sich mehrere BFWs zusammenschließen, präsentierte Dr. Klaus Melchers vom BFW Bad Wildbad. Gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen aus Baden-Württemberg stellte er das Projekt „Inklusion durch Kooperation“ vor. Darin absolvieren Teilnehmer eine kooperative Umschulung direkt im Betrieb. Inzwischen gut angelaufen, wird das Konzept im nächsten Jahr fortgesetzt. „Das Interesse bei Unternehmen ist groß, denn sie müssen weniger Zeit und Ressourcen für neue Mitarbeiter investieren. Und durch den Fachkräftemangel sind sie für neue Wege offen“, schloss Dr. Melchers.

„Wir leben in einer Zeit, in der Unternehmen ständig vor neuen Herausforderungen stehen!“, setzte Dr. Annelie Weiske noch eins drauf. Mit ihrer eigenen Firma berät sie Betriebe zu Veränderungsprozessen und Gesundheitsmanagement. Ihr Bild der Wirtschaft war realistisch, aber ernüchternd: „Freizeit und Arbeit verschwimmen, Mitarbeiter leiden unter wachsendem Druck. Arbeit soll immer Erfüllung sein? Von dem Traum sollten Sie sich besser verabschieden.“

Stress und Veränderung gehören dazu. Aber statt Druck von oben müsse ein Paradigmenwechsel bei Führungskräften her. „Achtsamkeit, Wertschätzung und Respekt sind das Wichtigste – Sie machen widerstandsfähig in stressigen Zeiten!“ Der anhaltende Applaus zeigte: Damit sprach die Trainerin den Zuhörern aus der Seele. Ein so abwechslungsreiches Menü aus Vorträgen und Austausch mundete offensichtlich: „Bitte nächstes Jahr wieder so ein breit gefächertes Angebot“, war ein Feedback zum Schluss.


Hier finden Sie die Präsentationen der Heidelberger Reha-Tage zum Download als Pdf:

  • Dr. Weiske Gesundheit als integrativer Bestandteil für erfolgreiche Unternehmen
  • Berufliche Eingliederung integrationsorientiert gestalten_Norbert Goedecker Geenen
  • Inklusion durch Kooperation Dr. Klaus Melchers
  • Praxisvormittag RehaAssessment
  • Zwischen Klinik und Arbeitsalltag Dr. Gustav Wirtz

Und hier finden Sie die <link file:1611 - download>Rezepte</link> unserer Abendveranstaltung in der Kochschule "<link www.kochschule-eppelheim.de _blank external-link-new-window "cookst du">cookst du</link>" in Eppelheim.