Kein Platz blieb leer bei der 11. Fachtagung der Kliniksozialdienste. Die diesjährige Veranstaltung, zu der wir Mitarbeitende verschiedener Reha-Einrichtungen aus Baden- Württemberg und den angrenzenden Bundesländern eingeladen hatten, erfreute sich eines großen Interesses und so konnten wir erstmalig mehr als 40 Gäste begrüßen.
Das Programm war ein bunter Mix aus Fachvorträgen und Praxisberichten aus unserer täglichen Arbeit im Berufsförderungswerk Heidelberg und an unseren Außenstandorten.
Nach einer kurzen Eröffnung durch unseren Geschäftsführer Stefan Medinger stellte Sascha Goldbeck seine Arbeit als Reha-Manager und BEM-Berater bei der BG Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege näher vor. In seinem Vortrag zeigte er nicht nur die rechtlichen Rahmenbedingungen eines BEM-Verfahrens auf, sondern ging insbesondere auf die vielfältigen Gestaltungs- und Unterstützungsmöglichkeiten für Arbeitnehmer und Arbeitgeber und in der Folge einen erfolgreichen Wiedereinstieg ein. Viele praxisbezogene Zwischenfragen zeigten, welche große Rolle das Thema für Mitarbeitende der Kliniksozialdienste in ihrem Beratungsalltag spielt.
Im Anschluss setzte unser ärztlicher Leiter BRH und Bereichsleiter RPK, Dr. Gustav Wirtz, einen ganz anderen Schwerpunkt, der insbesondere für die zahlreichen Anwesenden verschiedener Einrichtungen für Menschen mit psychischen Erkrankungen von großem Interesse war. In seinem Vortrag beleuchtete er die schwierige Diagnose und Abgrenzung von zwei auf den ersten Blick sehr unterschiedlichen, aber dann in der Symptomatik doch sehr ähnlichen psychischen Erkrankungen – ADHS und Psychosen.
Die anschließende Mittagspause nutzen viele Gäste, um sich mit Kolleg:innen anderer Einrichtungen auszutauschen, aber auch innerhalb von Teams ergaben sich rege Diskussionen um die Themen des Vormittags. „Wie macht Ihr das?“ war ein Satz, den wir an diesem Tag noch oft hörten.
Der Nachmittag stand dann ganz im Fokus unseres Berufsförderungswerkes und der typische Ablauf einer beruflichen Rehabilitation bildete den roten Faden.
Gestartet hat der Nachmittag mit einer Präsentation zu Tests, die wir im Rahmen der psychologischen Eignungsdiagnostik im Reha-Assessment anwenden. Diese ist ein wesentlicher Bestandteil des Assessments und steht in der Regel an dessen Anfang. Die ein oder andere gezeigte Aufgabe stellte auch unsere Gäste vor Herausforderungen und viele Zuhörende waren wahrscheinlich ganz froh, sich nicht in einer solchen Prüfungssituation zu befinden. Die Vorbereitung auf und der Umgang mit diesen Herausforderungen für Teilnehmende war daher auch eine der Fragen, die aus dem Publikum gestellt wurden.
Weiter ging es mit einer Vorstellung des Angebotes „Reha-Vorbereitungslehrgang“ (RVL). Diese Maßnahme steht – wenn vom Leistungsträger gewünscht – vor dem Beginn einer Umschulungsmaßnahme. Und wie unsere vortragende Reha-und Integrationsmangerin es so treffend ausdrückte dient so ein RVL dazu: „Das Lernen wieder zu lernen.“ Gemeinsam mit einem unserer Teamleiter im Kaufmännischen Bildungszentrum stellte sie den typischen Ablauf und die Inhalte eines solchen RVL im Detail vor. Beide sprachen insbesondere, die projektbezogene Arbeit im RVL als besonders wesentlich an und wie erfolgreich das ist, konnten wir im Anschluss erleben.
Eine RVL-Gruppe des Bereiches Fachinformatik hat im Rahmen des obligatorischen RVL-Projektes eine Anleitung zum Umgang mit einem 3D-Drucker erstellt, der nach Projektende zum Einsatz bei Testungen an das Reha-Assessment abgegeben wurde. In der Präsentation zeigten die Teilnehmenden nicht nur ihre neuen fachlichen Kenntnisse, sondern auch welche wichtigen Kompetenzen sie zu Themen wie Projektkoordination, Abstimmung, Führung, Budget und Timelines erworben haben.
Nach einer kurzen Netzwerkpause stellte unser Abteilungsleiter Filialen noch die lokalen Angebote der Filialen vor. Diese richten sich an Menschen, die in ihrem sozialen und beruflichen Umfeld bleiben möchten, aber Dinge wie soziale Teilhabe und soziale Strukturen ebenso stärken möchten, wie bestimmte fachliche Kenntnisse - beispielsweise im Umgang mit dem PC und auch zur Vorbereitung von Unterlagen und Vorstellungsgesprächen im Bewerbungsprozess.
Die anschließende Feedbackrunde war für uns eine großartige Gelegenheit, die Stimmung der Teilnehmenden direkt einzufangen. Es gab sehr viele positive Rückmeldungen und auch den ein oder anderen Themenvorschlag für die 12. Fachtagung Kliniksozialdienst im Herbst 2026. Wir haben diese im Blick und reservieren in jedem Fall schon einmal einen größeren Raum 😉!
An dieser Stelle gilt unser herzliches Dankeschön auch allen Beteiligten und vor allem dem Orgateam der Veranstaltung.