Immer kürzere Klinikaufenthalte, mehr psychische Belastungen und eine hochkomplexe Arbeitswelt: Medizinische und berufliche Rehabilitation stehen heute zahlreichen Herausforderungen gegenüber, um Menschen nach einer Erkrankung auf ihrem persönlichen und beruflichen Weg zu unterstützen. Umso entscheidender ist es, sich über die aktuellen Entwicklungen zu informieren.
Deshalb lud das SRH Berufsförderungswerk Heidelberg am 14. Oktober Vertreter der Kliniksozialdienste bereits zum fünften Mal zu einer Fachtagung ein. Sie sind häufig die erste Adresse für die Fragen von Patienten, wie es beruflich weitergehen kann. Ein Schwerpunkt lag auf psychischen Erkrankungen.
Der Neurologe Rolf Zimmer erklärte, was für die Beratung bei Angststörungen wichtig ist. Er zeigte, wann Angst krankhaft ist, wie sie das Berufsleben behindern kann und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. „Angststörungen haben eine hohe Dunkelziffer. Oft wird aufgrund körperlicher Symptome die eigentliche Erkrankung zu spät erkannt und ist dann meist schon chronisch“, sagte der Arzt. Egal ob plötzliche Prüfungsangst oder komplizierte Phobie: Es brauche eine differenzierte Diagnose.
Doch gerade bei psychischen Problemen ist das im Arbeitsalltag oft schwierig. Hohe psychische Belastungen führen bei immer mehr Menschen zu einem Gefühl des Ausbrennens, bis hin zu Depressionen. Die Beraterin <link www.potenzialisten.de _blank external-link-new-window "Die Potenzialisten">Ulrike Bossmann</link> erläuterte, wie Burnout erkannt werden kann und welche Unterstützungsangebote es für Betroffene gibt.
Reha-Teilnehmer schon während der Ausbildung auf die Anforderungen des Arbeitslebens vorzubereiten ist das Ziel des individuellen Kompetenztrainings. Hein Kolster, Dozent und Mitglied des Steuerungsteams der Bildung, stellte Programme vor wie Kommunikations- und Telefontraining oder Kurse für Bewegung und Sport. Gleichzeitig werden kurze, flexible Wege in den Beruf immer wichtiger. Andreas Heck hat mit seiner Firma Softdoor das <link integrationsassessment.de _blank external-link-new-window "IAS - Das Integrationsassessment">Integrationsassessment (IAS)</link> entwickelt. Das IAS kombiniert eine Analyse der persönlichen Ansichten und Kompetenzen mit beruflicher Beratung. Daraus leiten die Mitarbeiter eine Empfehlung für den Leistungsträger ab.
Individuelle Ansätze der Pflege beleuchtete Petra Reis, Leiterin der <link www.srh-pflege.de _blank external-link-new-window "SRH Pflege Heidelberg">SRH Pflege</link>. Sie plädierte dafür, die moderne „Apparate-Medizin“ mit persönlicher Begleitung zu verzahnen, um Patienten optimal bei ihrer Genesung zu unterstützen. Dies zeigte sie am Beispiel eines jungen KFZ-Meisters, der nach einem schweren Unfall einfachste Dinge wieder lernen musste. Ein individuelles Pflege- und Trainingsprogramm ermöglicht ihm heute ein eigenverantwortliches Leben.
Hier können Sie sich die Präsentationen der Fachtagung downloaden:
- Angsterkrankungen und berufliche Rehabiliation
- Hightech-Medizin und was dann?
- IKT - Der Schlüssel zur Integration
- Burnout erkennen und geeignete Hilfsmaßnahmen ergreifen